Distanzreiten - Was ist das?

1969 veranstaltete der Gründer der Equitana, Wolf Kröber, den ersten Distanzritt nach dem Krieg in Deutschland. Unter dem Motto "Reiten ist Wille ins Weite" fand dieser 50 km Ritt in Ankum statt.
1973 wurden erstmals 100 km geritten, gefolgt 1974 vom ersten Ritt über 160 km (der "Königsdisziplin", international auch "100-Meiler" genannt) in Deutschland.

Der Verein Deutscher Distanzreiter und Fahrer e.V. (VDD) wurde 1976 gegründet. Seit Jahren ist das Distanzreiten, international besser als Endurance (Ausdauer) bekannt, offiziell beim Weltverband der Reiterei (FEI) anerkannte Disziplin. Heute finden ab März fast überall in Deutschland an jedem Wochenende Distanzritte statt. Die Auswahl reicht von Einführungsritten (bis 39 km) über kurze
(40 bis 59 km), mittlere (60 bis 79 km) bis hin zu langen Distanzritten (80 bis 160 km).

Bei allen Veranstaltungen wird besonderer Wert auf strenge Veterinärkontrollen vor, während und nach dem Wettkampf gelegt. Geprüft werden neben etwaigen Lahmheiten vor allem der Kreislaufzustand und
der Stoffwechsel sowie der Allgemeinzustand des Pferdes.

Um einen seriösen Konditionsaufbau betreiben zu können, braucht man ein rundum gesundes, korrekt gebautes Pferd, das über eine natürliche Lauffreudigkeit verfügt. Sein angeborener Bewegungsdrang ermöglicht es dem Reiter, mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen sein Pferd auf die hohen Anforderungen vorzubereiten, die der Distanzsport mit sich bringt.

Die Disziplin "Distanzreiten" ist längst nicht so populär wie beispielsweise die Reitsportarten Dressur und Springen. Dabei hat sich am Rande des öffentlichen Geschehens eine Sportart entwickelt, die immer mehr Freunde gewinnt und zunehmend wächst. Inzwischen wird der Sport sogar als mögliche olympische Disziplin diskutiert. Und das völlig zu recht, gehört doch der Distanzsport zu einer der pferdefreundlichsten und -gerechtesten Disziplinen überhaupt, zumal er in der freien Natur bei jeder Witterung stattfindet. Darüber hinaus stellt dieser Sport höchste Ansprüche an die Fähigkeiten des Pferdes, den Ehrgeiz sowie das Durchhaltevermögen des Reiters und fördert auf faszinierende Weise das Vertrauensverhältnis zwischen Vier- und Zweibeiner.

Distanzreiten ist wie jede Sportart nicht umsonst: Es werden Start- und Nenngelder vom Reiter gezahlt, man fährt meist doch längere Strecken zum Wettkampf. Hinzu kommt, dass die Vorbereitung und das Training sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, will man den Sport ernsthaft betreiben. Basierend auf den alten Grundsätzen gibt es in Deutschland keine Preisgelder für den Sieger, dafür häufig nützliche Sachpreise. VDD-Mitglieder erhalten gewöhnlich eine Startgeldermäßigung. Ansonsten hängen die Startgelder von der Länge der Strecke und dem Veranstalter ab, wobei diesem nach oben Grenzen gesetzt sind.


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